VORAUSSETZUN­GEN

Erkennen einer palliativen Situation

Es gibt verschiedene Hinweise, die auf den Beginn der letzten Lebensphase bzw. der Sterbephase hindeuten können:

  1. Verschlechterung des Allgemeinzustandes, Pflegebedarf steigt rapide an
  2. Veränderung im Verhalten (z.B. bei Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme, sozialer Rückzug, Vernachlässigung der Körperpflege, etc.)
  3. Veränderung des Bewusstseins (Schläfrigkeit, Stimmung, Verwirrtheit, Unruhe und Angst, etc.)
  4. Physische und psychische Symptome in Bezug auf das Krankheitsbild (Zunahme von Anzahl und Intensität von Symptomen, etc.)
  5. Vermehrte Krisen (häufige Krankenhausaufenthalte, Inanspruchnahme der Rufbereitschaft, Notarzteinsätze, mangelnde Erholung)

 

Wenn der Verdacht besteht, dass eine palliative Situation eingetreten ist, muss zunächst festgestellt werden, ob es Ursachen für die Verschlechterung des Gesundheitszustandes gibt, die behoben werden können und ob der Patient Untersuchungen zur Diagnostik und eine Behandlung überhaupt wünscht. Diese Fragen sollten in einer Fallbesprechung im multiprofessionellen Team geklärt werden, um das weitere Vorgehen so zu planen wie es der Patient auch möchte.

 

Hierzu wird entweder der Patient direkt nach seiner Meinung gefragt oder die Patientenverfügung / Vorsorgevollmacht hinzugezogen, um den Willen festzustellen. Ist beides nicht möglich, muss der mutmaßliche Wille eingeschätzt werden.